Der Mut, sich selbst zu begegnen…

Die Möglichkeiten, vor uns selbst wegzulaufen (abzulenken), sind schier endlos. 

Durch das Internet und die Digitalisierung haben wir ständig die Möglichkeit, uns zu beschäftigen (abzulenken).

Warum fällt es uns eigentlich so schwer, einfach “nur” zu sein? Zu sitzen und nichts zu tun? Woher kommt diese Unruhe in uns, die uns dazu drängt, sofort zur nächsten Aktivität zu eilen?

Wir tun etwas, z.B. joggen oder essen, und unsere Gedanken sind schon beim nächsten oder übernächsten Projekt.

Wir essen und schauen nebenbei auf unser Handy oder sind in Gedanken bei der Arbeit.

Wir joggen (treiben Sport) und sind in Gedanken schon unter der Dusche.

Was harmlos klingt, ist es in Wirklichkeit nicht. 

Dieses nicht im Moment sein führt dazu, dass wir unser Leben nicht richtig wahrnehmen. Dass wir das, was wir gerade tun, nicht voll erfassen, nicht voll erleben und damit auch nur eingeschränkt geniessen können.

Nur wenn ich beim Essen ganz bei dem bin, was ich gerade esse und am besten noch Dankbarkeit für die wunderbaren Lebensmittel empfinde, kann ich mich wirklich nähren und genießen.

Wenn ich beim Joggen meinen Körper und die Natur wahrnehme, ist mein Erleben ganz anders, als wenn ich mit Kopfhörern laute Musik höre und in Gedanken ganz woanders bin.

Es gibt Menschen, die können nicht zu Hause sein, ohne das Radio oder den Fernseher einzuschalten. 

Wovor haben wir Angst? Was wollen wir nicht wahrhaben?

Wenn wir uns nach innen wenden, was wollen wir nicht fühlen? 

Vor uns selbst fliehen, das können wir eine ganze Weile machen, aber es macht uns unglücklich. 

Weil wir uns besser fühlen wollen, kommen bei manchen Menschen Genussdrogen ins Spiel oder andere Süchte wie: Sportsucht, Spielsucht, Arbeitssucht, Kaufsucht, Handysucht usw. 

Das kannst du TUN:

1) Sei ehrlich zu dir selbst und nimm die Beobachterposition ein.

Wo erkennst du Suchtverhalten?
Womit lenkst du dich ab?
Wovon lenkst du dich ab?

 2) Nimm dir vor, jeden Tag Zeit mit dir alleine zu verbringen, ohne Ablenkung (auch das Handy ausser Reichweite lassen).

Das können z.B. 15 – 30 Minuten am Abend sein, in denen du dich zurückziehst, dich bequem hinsetzt, die Augen schließt und einfach deinen Atem fließen lässt und beobachtest, wie es dir geht. 

Welche Körperempfindungen sind da? Ist es eng oder weit, wo spürst du Druck, Kälte oder Wärme? 

Vielleicht nimmst du auch Gefühle wahr wie Angst, Trauer, Ohnmacht, Wut, Enttäuschung, Kleinheit oder Freude, Leichtigkeit und Vertrauen?

Vielleicht fällt es dir schwer, die Augen geschlossen zu halten, weil dein System die Kontrolle behalten will und dein Nervensystem stark überreizt ist.

Wenn das der Fall ist, dann reduziere die Übung am Anfang auf zwei Minuten und steigere dich jeden Tag um eine weitere Minute. 

Bis du es schaffst, 15 Minuten mit geschlossenen Augen zu spüren und wahrzunehmen, wie es dir geht.

Wichtig ist, dass du nichts verändern willst, sondern alles bedingungslos annimmst und bejahend fühlst. Durch das Wahrnehmen und Fühlen kommen blockierte Energien wieder in Fluss und du kannst eine Veränderung spüren. Wichtig ist dabei eine tiefe Bauchatmung, die dir hilft, ins Fühlen und Wahrnehmen zu kommen. 

Dadurch entspannt sich auch dein überreiztes Nervensystem und du fühlst dich besser.

Das ist einer der größten Liebesdienste, die du dir selbst erweisen kannst.

Erforsche deine innere Welt und verwandle so dein Leben von innen nach außen.  

So wie es in dir aussieht, spiegelt es sich auch im Außen wider. Wenn es in dir harmonisch und friedlich ist, wird es auch im Außen harmonisch und friedvoll sein.

Ist in dir eher Unruhe, Enge, Angst, Wut, usw. wird es auch im Aussen sehr „holprig“ , bzw. unharmonisch zugehen. Du bekommst diese Umstände dann von anderen gespiegelt.

Regelmäßiges Fühlen wird dein Leben verändern und dich innerlich und äußerlich bereichern.

Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und viel Freude bei der Umsetzung.

Wenn du Unterstützung benötigst, kannst du dich gerne an uns wenden. 

Marco Günther

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